"Wir sind aber kein eingetragener Verein." Derzeit hat
der Club zwölf aktive Mitglieder aus dem nördlichen Teil des
Kreises Steinfurt und Osnabrück. Bei den Ausfahrten sind aber
regelmäßig auch Gäste mit von der Partie.
Dabei stünde stets der Spaß im Vordergrund, so van Kampen.
Humorvoll erklärt sich auch der Clubname: "Darauf sind wir
gekommen, weil es beim Kaltstart durch das Zweitakter-Gemisch
immer eine blaue Wolke gibt." Andere Klubs nennen sich ähnlich
unernst "Dicke Pötte", "Die Wattwürmer" oder
"Patschnass".
Nachdem
van Kampen vor einigen Jahren seine Roller-Leidenschaft entdeckte,
hat er mit seiner 135 Kilogramm schweren roten Hexagon GTX 125
binnen anderthalb Jahren rund 18000 Kilometer abgespult.
"Damit ist er Spitzenreiter im Club", lobt
"Vorsitzender" Rudi Schliefke.
Da
die Ibbenbürener Rollerfreunde bei ihren Touren nicht im
Schneckentempo über die Straßen kriechen wollen, sind Maschinen
mit 125 Kubikzentimetern Hubraum Minimum im Club. Nur das ermögliche
Endgeschwindigkeiten über 100 Stundenkilometer, erläutert van
Kampen. "Alles andere wäre sonst bei Ausfahrten zu mühselig."
Ansonsten habe sich der Club aber auf keine spezielle Marke oder
Maschinengröße eingeschossen.
Rollerfahrer
dürfe man nicht mit Motorradfahrern in einen Topf werfen, wie das
oft geschehe, so van Kampen. Er weiß aus Erfahrung:
"Motorradfahrer mögen keine Rollerfahrer." Die Fahrer
der leistungsstärkeren Zweiräder schauten oft hochnäsig auf die
kleineren "Zwiebacksägen" herab und verachteten, ja
hassten sie regelrecht. "Selbst Grüßen ist verpönt."
Die Rollerfreunde sind toleranter: "Bei uns fahren sogar
Motorradfahrer mit."
Seit
Anfang vergangenen Jahres schwebt die "Blaue Wolke" auch
im Internet, van Kampen hält sie auf dem Rollenden. Der Mettinger
will die Seiten nicht mit bunten Ausflugsbildern füllen, sondern
anderen Rollerfreunden mit ausführlichen Tour-Berichten Tipps für
fahrenswerte Strecken bieten. Auch das Club-Logo hat van Kampen
entworfen. Es prangt auf Buttons, T-Shirts und demnächst auch auf
Aufklebern. Für spezielle Gäste friemelt es der Hexagon-Fahrer
schon mal als Ziffernblatt in eine Armbanduhr.
An
jedem letzten Mittwoch im Monat wird beim Rollerstammtisch im
Gasthof "Waldesruh" in Tecklenburg-Ledde über
"Benzin und Zweitaktgemisch" geredet. Am Sonntag darauf
gibt es dann eine Tour in die nähere Umgebung. Neue Gesichter
sind dabei immer gern gesehen, wirbt Schliefke. Das gilt auch für
Frauen, die im Rollerclub bislang nicht mitfahren, so Junggeselle
van Kampen. Bei anderen Clubs sei es üblich, dass ganze Familien
an den Ausfahrten teilnehmen.
Die
Roller-Szene ist über regelmäßige Treffs mit teilweise über 100
Teilnehmern eng vernetzt. So wollen die Ibbenbürener in diesem Jahr
beim Lengericher Rollertreffen, beim Wattwurm-Treffen, beim Ammerländer
Rollertreffen sowie zur Rollertour durch das Weserbergland anrollen.
Nur im Tecklenburger Land hat es noch kein solches Treffen gegeben.
Jan-Herm Janßen
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