Sauerlandtour 2001
Autor Horst Clewing 


Im Juni haben Rollerkumpel Kalle (Hexagon 125 Viertakt) und ich eine einwöchige Tour durch das Sauerland / Siegerland / Wittgensteiner Land unternommen. Das Sauerland bietet sich für uns Münsterländer immer wieder als lohnenswertes Ziel für eintägige und mehrtägige Touren an. Es ist ein sehr beliebtes Ziel für Motorradfahrer und natürlich auch Rollerfahrer. So begegnen einem immer wieder Motorradfahrer aus dem Ruhrgebiet, die in einer halben bis einer Stunde hier im Sauerland sein können.

Auch das Sauerland hat dem Motorrad/Rollerfahrer allerhand zu bieten. Hier gibt es landschaftlich schöne und für den Biker anspruchsvolle Strecken fast im Überfluss. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei, ob man nun viel Erfahrung hat oder wenig. Kurvenreiche Strecken, Steigungen und Serpentinen fordern den Biker heraus. Aber auch sehenswerte Ziele hat das Sauerland en Masse zu bieten. Geradezu faszinierend die sprichwörtliche Zurückhaltung  - habe ich "Sturheit"?!?!? gehört? - der Sauerländer :-)), die wir "erleben" durften. Wo wir auch Rast machten, überall wurden wir sofort angesprochen und waren schnell mit den Menschen im Gespräch - ja wo war sie denn, die Sturheit???? Also nur Mut, ein Besuch des Sauerlandes lohnt sich!! Die Menschen hier sind - wie überall -  nett, wenn man freundlich zu ihnen ist. Der Autor ist im übrigen auch geborener Sauerländer :-))

Ausgangspunkt für unsere Sauerlandwoche war Lennestadt-Langenei. Hier fanden wir im Hotel Schweinsberg ein Zimmer. Von hier sind wir dann zu vier Tagestouren aufgebrochen.

In der Karte bedeuten:

= landschaftlich schöne Strecke
= die Steigerung von einem Stern 
= ein Muss bei einer Sauerlandtour!

1. TAG (ca. 180 km)

Langenei - Brachthausen - Hilchenbach - Siegen - Lahnquelle -  Siegquelle - Lützel - Erndtebrück - Bad Berleburg - Rhein-Weserturm - Hohe Bracht - Langenei

Die erste Tour war ein wenig Nostalgie für den Autor. Am Bahnhof Hilchenbach hat er einen Teil seiner Ausbildung bei der Bahn und in Siegen seine Jugend verbracht und in Erndtebrück war er beim Bund. Die gezeigte Strecke bietet eine sehr schöne Landschaft mit reizvollen Straßen. Lohnenswert sind auf jeden Fall Hilchenbach, der Rhein-Weser-Turm und Bad Berleburg. Auch auf der Hohen Bracht sollte man vorbeischauen! Wer ein wenig abkürzen will, kann von Hilchenbach aus direkt nach Lützel fahren -  auch eine sehr schöne Strecke!!

 

Über Brachthausen geht es nach Hilchenbach. Die Strecke ist sehr schön!! In Hilchenbach lohnt der Besuch des Marktplatzes mit seinen alten Fachwerkhäusern. Wer noch größere Einkäufe tätigen muss, kann Siegen anfahren - hier gibt es im Museum im Oberen Schloss auch ein kleines Bergwerk zu besichtigen.

Die Schautafel an der Siegquelle zeigt den Verlauf des Siegtales von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein.

Bevor man zur Siegquelle kommt, passiert man aus Richtung Siegen kommend zunächst die Lahnquelle, die sich im Gasthof "Lahnhof" versteckt. Anschließend kommt man noch an der abseits der Straße im Wald liegenden Ederquelle vorbei.

Über die Eisenstraße geht es weiter Richtung Lützel, von wo aus man einen herrlichen Blick über das Wittgensteiner Land hat (Parkplatz an der Einmündung zur B 62 linke Seite - hier trafen wir einen Gespannfahrer aus Lengerich mit seinem nagelneuen BMW-Gespann).  In Bad Berleburg sollte man Rast machen - zahlreiche Cafés lohnen einen Stopp. Auch der Besuch des Schlosses sollte eingeplant werden.

Der Rhein-Weser-Turm, den man für einen kleinen Obulus erklettern kann. Von hier hat man bei klarer Sicht einen Blick von der Rheinebene bis zum Weserbergland.

Vom Rhein-Weser-Turm bis Lennestadt folgt eine Motorradstrecke "par excellence"!! Steigungsstrecken mit Serpentinen und herrlichen Kurven sind was für Genießer.

Blick von der Hohen Bracht über das Sauerland. Von hier aus kann man wieder den Rhein-Weser-Turm sehen. Auch auf der Hohen Bracht steht ein Aussichtsturm. Die kurvenreiche  Zufahrt zur Hohen Bracht ist ein Genuss für Roller- und Motorradfahrer!!

 

2. TAG (ca. 130 km - Talsperrentour)

 

Langenei - Repetal - Burg Schnellenberg - Sondern - Biggesee-Schiffsrundfahrt - Listertalsperre - Kierspe - Fürwigge Talsperre - Versetalsperre - Herscheid-Stottmert - Attendorn - Langenei

Der zweite Tag stand unter dem Zeichen der Seefahrt:-)). Spaß beiseite, am zweiten Tag sollte eine Schiffsrundfahrt auf dem Biggesee gemacht werden. Durch's wunderschöne Repetal ging es zunächst zur Burg Schnellenberg.

Ein Besuch der alten Burg Schnellenberg in Attendorn lohnt sicher. Über einen verschlungenen Weg durch einen dunklen Wald gelangt man von der Hauptstraße aus zu ihr. Sie beherbergt heute u. a. ein Schulungszentrum und ein Hotel. Auch Attendorn ist einen Besuch wert. Wir werden Attendorn am 4. Tag noch einmal besuchen und uns die Attahöhle - eine der schönsten Tropfsteinhöhlen im Sauerland anschauen.

 

In Sondern am Westufer der Biggetalsperre haben wir dieses schöne Rundfahrtschiff geentert und eine rd. 2 1/2 stündige Rundfahrt über den Biggesee gemacht. Hier erfährt man so allerhand über die Entstehung des größten Stausees des Sauerlandes, der das Ruhrgebiet mit Trinkwasser versorgt.

Die Gemeinde Sondern gibt es "zweimal" - einmal dort, wo man heute die Schiffe besteigen kann und einmal im Biggesee - dort mußte der Ort aber dem Bau der Talsperre weichen.

Mit den Rundfahrtschiffen fährt man praktisch einmal rund um den Stausee. Zwischendurch wird immer wieder einmal angelegt und weitere Fahrgäste besteigen oder verlassen das Schiff. Die Schiffe sind bewirtet und je nach Tageszeit kann man eine Kleinigkeit essen oder Kaffee und Kuchen zu sich nehmen.

Nach der Rundfahrt kann man weiter entlang der Listertalsperre und über Kierspe zur Fürwigge-Talsperre fahren.

Die Fürwigge-Talsperre ist eine kleine und verträumte Talsperre, eingebettet in ein Tal mit sehr viel Wald. Lokalitäten sucht man hier  aber vergeblich.

Nach einem Besuch der Staumauer fährt man weiter entlang der Versetalsperre nach Herscheid. Unmittelbar am Ortseingang biegt man nach links von der Hauptstraße ab und fährt die nächste Möglichkeit wieder rechts. Dann erreicht man nach rd. 4,5 km herrlichster Fahrtstrecke den kleinen Ortsteil Stottmert, an dessen Ortseingang rechts ein wenig unterhalb der Straße ein Landgasthof liegt. Hier schmecken die heißen Waffeln mit Kirschen und Eis und Sahne besonders gut :-))

Nachdem wir alle Talsperren angeschaut haben, geht es über Attendorn wieder nach Langenei ins Quartier. Dort läßt man sich  abends nach einem schönen Tagein gutes Essen und ein paar Bierchen schmecken :-))

Hier geht es weiter zum 3. und 4. Tag der Tour!!!